Interview mit Umweltaktivist Nnimmo Bassey

v. l. Elisabeth Schmelzer, Nnimmo Bassey, Hubert Weiger

Rund 100 Menschen aus dem Kreis Minden-Lübbecke demonstrieren am 22.01.2011 in Berlin. Anlass der Demonstration „WIR HABEN ES SATT“ war die von der Bundesregierung ausgerichtete Agrarministerkonferenz auf der Grünen Woche. Organisiert wurden die Busse von Elisabeth Schmelzer

Besonderen Beifall erhielt die Rede des alternativen Nobelpreisträgers Nnimmo Bassey aus Nigeria, Vorsitzender der internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (Freunde der Erde).Seinen Slogan „HOPP; HOPP, HOPP – AGRARFABRIKEN STOPP! riefen die Demonstranten in Sprechchören mit.                                                                                     Nach seiner Rede begrüßte Elisabeth Schmelzer den Umweltaktivisten und führte ein Gespräch mit Nnimmo Bassey.                                                         „Die Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik seien für die Entwicklungsländer verheerend, sagte er, der weltweite Protest der Zivilbevölkerung gegen Gentechnik, Agrarfabriken und Dumping-Exporte für die Ernährungssicherheit der Welt dringend notwendig.

Was auf den Weltmärkten passiert, wirkt sich in Nigeria sofort aus. Die Preise steigen, die Kaufkraft sinkt. In Ländern wie Ghana oder Kamerun haben Geflügelimporte die ganze Branche ruiniert. Je mehr Nahrungsmittel importiert werden, desto höher steigt bei uns die Arbeitslosigkeit. Deswegen  müssen wir die einheimische Produktion stärken.                                                               Die Ölwirtschaft nützt Nigeria nicht. Es ist eine paradoxe Situation. Das Öl hat unsere Landwirtschaft und unsere Fischerei zerstört. Am Öl verdient das Land viel Geld, aber es kommt nicht bei den Menschen an. Es ist ein abgeschotteter Sektor. Früher war Nigeria agrarisch geprägt, und das hat uns zusammengehalten: Der Norden produzierte Baumwolle und Erdnüsse, der Westen Kakao, der Osten Palmöl, das Zentrum Kautschuk. Man brauchte Infrastruktur, und es gab Austausch zwischen den Regionen. Dann kam das Öl. Dafür braucht man keine Infrastruktur, keine Bauern. Wir wollen jetzt, dass das Öl im Boden bleibt. Wir wollen ein „Postpetroleum“-Nigeria aufbauen. Wir müssen das Land wieder saubermachen, so Bassey Für das informative Gespräch und die spontanen Interview Zusage, bedankte sich Elisabeth Schmelzer bei Nnimmo Bassey, mit dem Abschlusssatz: „Nichts ist alternativlos für Mutbürger!“

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