Die Regierungskoalition lehnte vergangene Woche einen SPD-Antrag gegen den Missbrauch von Werkverträgen vor allem in der Fleischindustrie ab. Die Arbeitsbedingungen auf großen deutschen Schlachthöfen werden immer wieder kritisiert, vor allem Werkvertragsarbeiter aus Rumänien und Bulgarien arbeiten und leben dort unter unmenschlichen Bedingungen. „Die Koalitionsabgeordneten sehen den Missbrauch von Werkverträgen, das systematische Lohndumping und die Ausbeutung von ausländischen Arbeitskräften scheinbar als völlig unproblematisch an.“, so Gabriele Groneberg und Willi Brase (beide SPD). Sie fordern eine gesetzliche Regelung, die Werkverträge deutlich von Leiharbeit und Scheinwerkverträgen abgrenzt und die Mitbestimmungsrechte durch Betriebsräte fördert. Die Angestellten aus Osteuropa arbeiten im Akkord, in einer Stunde werden 600 Schweine pro Mann getötet. Die industrielle Schlachtung verstößt laut Zahlen der Bundesregierung erheblich gegen den Tierschutz, so liegt die Fehlbetäubungsrate im Schweinebereich zwischen fünf und zehn Prozent.