Die deutschen Geflügelfleischexporte nach Afrika haben sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Dies zeigt eine Auswertung von Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat, die das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt am Donnerstag veröffentlichte. Demnach exportierte die Bundesrepublik im Jahr 2012 knapp 43 Millionen Kilo Geflügelfleisch nach Afrika, im Jahr zuvor waren es noch 19 Millionen Kilo gewesen. Zusätzlich überschwemmen europäische Geflügelreste die afrikanischen Märkte. Mit den Dumpingpreisen von unter einem Euro je Kilo können die lokalen Produzenten nicht mithalten. „Deutsches und EU-Fleisch verdrängt auf immer neuen Märkten die einheimischen Tierhalter und beraubt besonders Kleinbäuerinnen in Afrika zusätzlicher Einnahmen aus dem Geflügelverkauf“, kritisiert Brot für die Welt-Agrarhandelsexperte Francisco Mari. Anreize zur Überproduktion müssen abgeschafft werden Diese sei ohnehin nur möglich, da importierte gentechnisch veränderte Soja in den Futtertrögen lande, während die Menschen in den Anbauländern die ökologischen und sozialen Folgen zu spüren bekommen. Hingegen würde „eine nachhaltige, tiergerechte, auf einheimische Futtermittel aufbauende Tiermast bei uns Billigexporte nach Afrika weniger lukrativ machen“.
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