Tausendschöne Kartoffelvielfalt — Nach Europa wurden die ersten Kartoffeln im 16. Jahrhundert importiert. Sie wurden hier erst hauptsächlich als Zierpflanze verwendet, obwohl man die Möglichkeit des Verzehrs kannte. Der Preußenkönig Friedrich der Große befahl 1744 die Verteilung von Saatkartoffeln und machte sie interessant, indem er sie auf dem Feld bewachen ließ. Denn wenn sie bewacht werden mussten, waren sie etwas Besonderes. Von da an entwickelte sich die Kartoffel zum wichtigsten Grundlebensmittel mit einer Vielfalt an Farbe, Form und Geschmack. Die moderne Kartoffelzucht, mit einem immer stärker eingeschränkten Kartoffelmarkt, verringerte die Vielfalt der Kartoffelsorten. In den Zucht- und Handelsgesellschaften ist es wohl wirtschaftlicher mit wenig Sortenaufwand zu arbeiten.
Viele der alten Kartoffelsorten sind früher so gezüchtet worden, wie es heute der ökologische Landbau vorschreibt. Man hatte noch keine chemischen Hilfsmittel und musste sich bei Zucht der Ortslage anpassen, da das Saatgut eher regional verwendet wurde.