Mindener Projekt erhält den Publikums – Engagementpreis NRW 2016 Mutter Erde für Integration: Ein Tausendschöner Garten in Leteln. Bei dem Wettbewerb zum Thema „Interkulturelles Miteinander – buntes Engagement“ hat sich der Verein GreenFairPlanet mit seinem Projekt “Fremde werden Freunde” gegen 109 andere Mitbewerber durchgesetzt.
Im interkulturellen Gemeinschaftsgarten Tausendschön in Minden-Leteln fällt bürgerschaftliches Engagement auf fruchtbaren Boden. Auf der 1.600 qm großen Fläche des Gartens zwischen Hühnern und Ziegen stehen das interkulturelle Miteinander, die demokratische Selbstorganisation und die Wertschätzung guten Lebens im Mittelpunkt des Angebots des gemeinnützigen Mindener Vereins. Erweitert wird das Angebot durch Kunst und Kultur. Naturerlebnis, gelebtem Umweltschutz und gesellschaftlicher Teilhabe setzen sich die Aktiven für ein nachhaltiges Miteinander von Menschen aus allen sozialen und kulturellen Schichten ein. Dass auf diesem fruchtbaren Nährboden auch Integration gelingt, verwundert da kaum. Denn viele Migrantinnen und Migranten bringen eigene Erfahrungen in Gartenwirtschaft und Handwerk mit, ebenso wie soziale Kompetenzen. Der Garten sei »eine wichtige Integrationshilfe« und eine Brücke in die Mehrheitsgesellschaft, führt die Initiatorin Elisabeth Schmelzer aus. Integration bedeute aber auch, dass die Geflüchteten aktiv daran mitarbeiten müssen. So sei es eine verbindliche Regel, dass im Garten nur Deutsch gesprochen werde. Das gewachsene »freundschaftliche Miteinander« schaffe Vertrauen, Toleranz und gegenseitige Wertschätzung, von der auch diejenigen Menschen profitierten, die schon lange in Minden heimisch sind.
Aus Fremden werden Freunde: das Motto des Projekts macht Mut, den nicht immer einfachen Weg der Integration gemeinsam zu gehen, sagte die Laudatorin stellvertretenden Vorsitzenden des Landesintegrationsrates NRW, Ksenija Sakelšek.
„Hut ab vor den vielen neuen Ideen und Lösungen der für den Engagementpreis NRW 2016 nominierten Projekte. Sie alle beeindrucken mich sehr. Die vielen freiwillig engagierten Menschen sorgen mit ihrer Arbeit für mehr Lebensqualität in Nordrhein-Westfalen und stärken den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, so Ministerin Kampmann.
Insgesamt wurden bei der Preisverleihung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Interkulturelles Miteinander – buntes Engagement leben“ stand, vier Projekte ausgezeichnet.
Familienministerin Christina Kampmann hat im Rahmen des Engagementpreises NRW 2016 in Düsseldorf das Projekt „Hilfe für Flüchtlinge in Duisburg-Neumühl“ mit dem Jurypreis ausgezeichnet. Insgesamt wurden bei der Preisverleihung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Interkulturelles Miteinander – buntes Engagement leben“ stand, vier Projekte ausgezeichnet. Das Angebot der von Ministerin Kampmann ausgezeichneten LebensWert gGmbH ermöglicht Hilfesuchenden in Duisburg unabhängig von Religion, Nationalität und Herkunft den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben.
Den Sonderpreis „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“ des Integrationsministeriums erhielt der Verein Aix-la-Sports e. V. aus Aachen. Die „Nichtschwimmerausbildung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ wurde von Minister Rainer Schmeltzer ausgezeichnet. Neben dem sicheren Schwimmen können junge Geflüchtete dort Gemeinschaft erfahren, Sprachkompetenz erwerben und Freunde finden.
Der Sonderpreis der Nordrhein-Westfalen-Stiftung wurde von Stiftungspräsident Staatsminister a.D. Harry Kurt Voigtsberger
an „Glückauf in Deutschland“ vom Verein für Internationale Freundschaften aus Dortmund vergeben. Im Zentrum des Projektes steht eine Ausstellung über die Erinnerungen und Erfahrungen der sogenannten Gastarbeiter, die in den 60er Jahren nach Dortmund gekommen sind.
Mit dem Engagementpreis NRW will die Landesregierung in Kooperation mit der Nordrhein-Westfalen-Stiftung das freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger würdigen. Die Preise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Die vier Preisträger sind damit automatisch auch für den Deutschen Engagementpreis nominiert, der im Dezember in Berlin verliehen wird.
Foto: Gruppenfoto mit der Laudatorin. Der Publikumspreis wurde von der stellvertretenden Vorsitzenden des Landesintegrationsrates NRW, Ksenija Sakelšek., an das Projekt »Fremde werden Freunde« des GreenFairPlanet e.V. aus Minden überreicht (Fotografin Nadine Preiß).
Das Projekt „Fremde werden Freunde“ Impulsgeber für eine Anthologie. Der Erlös von KriExit geht an die Integrationsprojekte im Gemeinschaftsgarten Tausendschön. Wir sagen den Autoren einen herzreichen Dank.