Kontrollverlust in Fukushima

Ein Stromausfall hat am Montag die Kühlsysteme der vier havarierten AKWs von Fukushima lahmgelegt. Je nach Medienquelle werden als Ursache Probleme mit einer Schaltanlage oder durch eine Ratte vermutet. Besonders kritisch war die Situation in Block 4, wo mehr als 1500 Brennstäbe unter freiem Himmel und in 30 Meter Höhe im Abklingbecken des zerstörten Reaktorgebäudes lagern.

Es bestand die Gefahr, dass die Wassertemperatur ohne funktionierende Kühlpumpen schnell ansteigt und eine weitere Kernschmelze mit immenser radioaktiver Freisetzung eingeleitet wird. Laut Betreiber Tepco ist es inzwischen gelungen, die Kühlung in allen Reaktoren wieder in Betrieb zu setzen – noch bevor es zu einer kritischen Situation kam. Sowohl Tepco als auch die atomfreundliche japanische Regierung haben immer wieder erklärt, dass von Fukushima keine Gefahr mehr ausgehe, die Reaktoren seien in einem stabilen Zustand. Wir bezweifeln, dass die Lage dauerhaft unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Unvorstellbar große Mengen radioaktiv verseuchten Wassers wurden ins Meer geleitet und noch immer gelangt kontaminiertes Wasser über unbekannte Lecks ins Meer. Erst kürzlich wurde nahe der Atomanlage ein Fisch mit einer Cäsium-Belastung von 740.000 Bq/kg gefangen. Eine Größenordnung, die belegt, dass die Katastrophe noch längst nicht vorbei ist.

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