Aktuelles: Umweltinstitut München
Der massenhafte Einsatz von Pestiziden bedroht unsere Bienen und andere Insekten: Um durchschnittlich 76 Prozent ist der Insektenbestand seit 1989 in Deutschland zurückgegangen. Damit wird das Insektensterben auch eine Gefahr für uns Menschen. Schließlich hängen rund drei Viertel unserer Nutzpflanzen, wie etwa Erdbeeren, Zucchini und Sonnenblumen, von der Bestäubung durch Insekten ab.
Es ist also höchste Zeit, den Einsatz der Gifte zurückzudrängen. Und dazu öffnet sich gerade ein politisches Handlungsfenster. Denn in den kommenden Monaten wird auf EU-Ebene darüber entschieden, wie mit besonders gefährlichen Insektiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide umgegangen werden soll. Mit einer neuen Aktion fordern wir die Bundesregierung auf, den Bienengiften bei den Abstimmungen in Brüssel einen Platzverweis zu erteilen!
Die Risiken, die von Neonicotinoiden ausgehen, hat inzwischen auch die EU-Kommission erkannt. Sie schlägt deshalb den Mitgliedstaaten vor, die Anwendung von drei dieser Gifte weiter einzuschränken: Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin dürften dann nur noch in Gewächshäusern eingesetzt werden. Das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Thiamethoxam und zwei weitere Neonicotinoide könnten sogar ganz verboten werden. Die Zulassung dieser Wirkstoffe läuft zum 30. April aus. Die Hersteller haben aber Wiederzulassungsanträge gestellt. Werden diese abgelehnt, wären die drei Insektengifte bald in der ganzen EU verboten.
Auch Union und SPD haben dem Insektensterben im Koalitionsvertrag den Kampf angesagt. Darauf wollen wir sie mit unserer Aktion festnageln.
Fordern Sie jetzt mit uns den noch amtierenden Agrarminister Christian Schmidt und Umweltministerin Barbara Hendricks dazu auf, die Insektengifte von den Äckern zu verbannen!