Antibiotikaeinsatz in der Tiermast

Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung begünstigt  die Resistenzentwicklung und Ausbreitung von Bakterien mit Resistenzen. Antibiotikaresistenz bedeutet, dass die Erreger gegen bestimmte Antibiotika unempfindlich sind.  Wenn Verbraucher das Fleisch von Tieren essen, die mit Antibiotika behandelt wurden, müssen sie damit rechnen, dass wichtige Medikamente im Krankheitsfall nicht mehr wirken. Doch wie man den Antibiotika-Einsatz im Stall reduziert, ist noch immer umstritten.

Eine neue Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), an der unter anderem die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover mitgewirkt hat, liefert erstmals belastbare Zahlen über die Gabe von Antibiotika an Nutztiere in Deutschland.

Bei der Wirkstoffklasse der Fluorchinolone, deren Einsatz in Ställen kritisch gesehen wird, wurde aber eine Zunahme um zwei auf zehn Tonnen registriert. Hintergrund ist, dass diese Stoffe auch bei Menschen als Reserve-Antibiotika für schwere Infektionen verwendet werden.

Ein Großteil der Antibiotika wurde den amtlichen Angaben zufolge weiterhin an Tierärzte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen abgegeben. Allein in den Postleitzahlbereich 49, der Kreise beider Nachbarländer vereint, gingen mehr als 500 Tonnen. Dort gibt es viele große Tiermastanlagen.Massenhafter Antibiotika-Einsatz in der Tiermast wird seit Jahren kritisiert. Die Verwendung soll sinken, um die Gefahr zu verringern, dass Antibiotika bei kranken Menschen nicht mehr wirken. Ein Gesetzespaket, das Anfang 2014 in Kraft tritt, soll die Verwendung in der Tierhaltung eindämmen.

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