Vor den Sommerferien alles schön saubergemacht. Nach den Sommerferien alles überwuchert; der Schulacker total überzogen von Wildkrautbeständen, die die Kulturpflanzen bedecken, ihnen das Licht und die Luft nehmen.Ausnahme:die Getreidehalme, welche im Längenwachstum mit den Wildpflanzen mithalten können und diese teilweise überragen.
In Anbetracht der üppig in die Höhe geschossenen Ackerbegleitflora, stellt sich den bei der Ernte Erwachsenen die Frage, wie diese Wildkrautinvasion in Zukunft zurück gedrängt werden kann. Elternvater Carsten Schumacher, als Bioland Gärtner bestens mit der Unkrautproblematik, erklärt warum der ökologische Landbau im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft in einer schwierigeren Situation steckt: „In der konventionellen Landwirtschaft besteht die Tendenz pfluglos zu arbeiten, dies ist möglich, weil man die Problemkräuter chemisch beseitigt. Im ökologischen Landbau ist die klassische Methode, die Wildkräuter keimen zu lassen und sie dann Frühstadium mechanisch zu beseitigen“ Die meisten SchülerInnen und HelferInnen lernen auf dem Acker zum ersten Mal unsere bedrohte Ackerbegleitflora kennen, das Hirtentäschelkraut, den Beifuß und die Kornblume. Auch die Kleintierwelt lernten sie kennen.Was früher häufig war, hat heute Seltenheitswert: nur ein einziger Laufkäfer wurde gefunden.
So erleben die Ackerbauer*innen, dass im ökologischen Landbau die Landschaft nicht ausgeräumt wird und zu Monokulturen verkommt, sondern dass die Artenvielfalt erhalten bleibt und die heimische Flora und Fauna in einer umweltfreundlich und nachhaltig bewirtschafteten Kulturlandschaft eine Überlebenschance hat. Foto + Text Hartmut Karge