Anderes Agra-und Ernährungssystem gefordert Wer die Saat hat, hat das Sagen
Der Saatgut-Markt ist hart umkämpft. Fünf Großkonzerne, überwiegend aus der Chemiebranche, dominieren in Europa die Produktion und machen ein Milliardengeschäft. Sie züchten Sorten, die Agrarchemie benötigen und die Landwirte nach jeder Ernte neu hinzukaufen müssen. Denn wer die Saat hat, hat das Sagen. Doch inzwischen gehen Landwirte, Züchter und Wissenschaftler gemeinsam gegen diesen Trend zur Uniformität an und kämpfen um die Reichhaltigkeit unseres Essens, die zu verschwinden droht. Sie rufen nicht nur zum Wandel auf und fordern ein anderes Agrar-und Ernährungssystem, sondern sie retten und vermehren alte Sorten, züchten daraus neue und erneuern das, was zu verschwinden droht: das Saatgut der Bauern.
Anja Banzhaf beschäftigt sich seit einigen Jahren mit landwirtschaftlichen Themen und insbesondere mit Saatgut. Im Februar ist ihr Buch „Saatgut – Wer die Saat hat, hat das Sagen“ erschienen, für das sie Gespräche mit Samen- und GemeinschaftsgärtnerIinnen, ZüchterInnen, AktivistInnen und BäuerInnen aus verschiedenen Ländern geführt hat.