Killerkeime aus dem Tierstall

 

In der industriellen Tierhaltung werden enorme Mengen Antibiotika eingesetzt. Alleine in Deutschland sind es 1.700 Tonnen jährlich, fast sieben Mal so viel wie in den Krankenhäusern. Dieser massive Einsatz führt dazu, dass immer mehr Keime gegen immer weitere Antibiotika resistent werden. Ein Film von Frank Bowinkelmann und Valentin Thurn, 52 Minuten für arte/NDR  Magazinbeitrag für „W wie Wissen“, wurde am 12.05.2013 ausgestrahlt. Elisabeth Schmelzer Greenfairplanet BUND Umweltorganisation

 

„Wir müssen die Möglichkeit haben, auf Antibiotika zurückzugreifen, wenn Tiere tatsächlich krank werden oder eine Grippe in die Gruppe rein kommt.“ Dieses Argument hört man immer wieder von Landwirten, wenn man sie fragt, warum in der Tiermast so viele Antibiotika eingesetzt werden. Über 1700 Tonnen pro Jahr sind es allein in Deutschland – fast siebenmal so viel wie in den Krankenhäusern. In Frankreich ist der Einsatz von Antibiotika sogar doppelt so hoch, pro Kilo erzeugtem Fleisch. Die Folge: In den Tierställen bilden sich gefährliche resistente Keime. Vor allem zwei Erreger finden sich immer häufiger auf unseren Lebensmitteln: so genannte MRSA und ESBL-bildende Keime. Beide Erreger sind multiresistent, das heißt viele Antibiotika sind gegen sie wirkungslos. Nicht nur für Landwirte, die im Stall direkten Kontakt mit den Keimen haben, stellen sie eine Gefahr dar. Wissenschaftler fanden die Bakterien auf Fleisch – und sogar auf Gemüse. Wie kommen die Keime dorthin? Was passiert wenn wir sie mit der Nahrung aufnehmen? Frank Bowinkelmann und Valentin Thurn wollen diese Fragen beantworten. Zu Wort kommen Wissenschaftler, Bauern, Tier- und Humanmediziner in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.

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