Unabhängig von Saatgutfirmen wie Monsanto

Wolfgang Heck von Taifun setzte sich für den heimischen Anbau von eiweißreichem Bio-Soja für Tofu ein.

Mit Tofu hat sich die Freiburger Firma Taifun in 25 Jahren international einen Namen gemacht.

Die Hälfte der Sojabohnen, die Taifun verarbeitet, kommt aus heimischem Anbau direkt vor den Toren der Freiburger Tofurei. Firmengründer und Geschäftsführer Wolfgang Heck hat in der Region vor zehn Jahren Überzeugungsarbeit bei Bauern geleistet. Es folgten harte Versuchszeiten. Heute ist alles eingespielt, mittlerweile liefern 36 Bauern Bio-Soja für Taifun.

Heck erinnert sich an die Anfänge: „Als 1996 die ersten Meldungen über gentechnisch verändertes Soja in den USA publik wurden, legten wir Versuchsfelder an. Wir wollten unabhängig bleiben von Saatgutfirmen wie Monsanto.“ Er wusste, dass Sojaanbau am Oberrhein gelingen kann. Die Umsetzung jedoch war schwierig. Neue Sorten mussten entwickelt werden, damit die Tropenpflanze in unserer Klimazone Früchte mit hohem Eiweißgehalt tragen konnte. Damals vorhandene Sorten lieferten zu wenig Eiweiß. Das hat sich geändert, heute wächst beste Qualität auf den Badener Feldern – die Bauern erhalten für sie doppelt so viel Geld wie für Viehfuttersorten. Als Anerkennung für diese Pionier-Leistung wurde Taifun 2005 mit dem Innovationspreis Ökologische Lebensmittelverarbeitung ausgezeichnet. Geändert hat sich auch die Stellung des Tofu auf dem Speiseplan. 1996 wurden bei Taifun nur acht Tonnen pro Woche verarbeitet, nach der BSE-Krise gab es einen regelrechten Boom. Heute liegt die Produktion bei 50 Tonnen pro Woche. Wolfgang Hecks Traum sind Tofutaschen zum Füllen, Tofudöner sozusagen. Der Badener gerät ins Schwärmen, in Japan gebe es das schon, „des isch einfach wunderbar!“.  Quelle: Schrot & Korn   Zu Besuch in der Bio-Tofurei (S&K 10/2007)